Was ich Ihnen schon immer über Öle sagen wollte!

Welche Öle für wen? Am besten wir wechseln ab und verwenden regelmäßig linolsäurereichere Öle, aber bitte nicht ausschließlich! 
Pauschale primärpräventive Empfehlungen können wie immer nicht gegeben werden! Wie zu lesen, gilt es den individuellen Stoffwechsel sowie die Interaktionen mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln des einzelnen Menschen zu beachten.

Rapsöl enthält bis zu 65% einfach ungesättigte Fettsäuren und maximal nur bis zu 35% mehrfach ungesättigte Fettsäuren und in geringer Menge gesättigte Fettsäuren. Noch immer wird Rapsöl von Fachgesllellschaften als "das gesunde Öl" empfohlen. Diese deutschen Fachgesellschaften berufen sich auf das besondere Verhältnis der der Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren. Die "Rotterdam-Studie" zeigte keinerlei positive Veränderung im menschlichen Körper bei regelmäßigem Verzehr dieses Fettsäureverhältnisses, d.h. es gibt keine Evidenz das Rapsöl zu präferieren!

Rapsöl ist linolsäurearm (C-18:2). Deshalb sollten Eltern besonders auf den Einsatz linolsäurehaltiger Fette/Öle wie Distelöl (nicht high oleic), reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren > 68% = 1:1 Linolsäure! /Sonnenblumenöl (nicht high oleic) /Traubenkernöl in der Kinderernährung achten.

Rapsöl verfügt über einen hohen Vitamin K-Gehalt – aufpassen bei Marcumar-Einnahme.

Wie 40 Studien zeigten, bewirkten tgl. 2 EL Rapsöl in die Kost eingearbeitet, einen starken Anstieg der Prostatakarzinomrate bei den Probanden. Dies wird eindeutig des erhöhten Alpha-Linolensäure-Gehaltes (ALA =eine Omega-3-Fettsäure = mehrfach ungesättigte Fettsäure) zugeschrieben. Aufpassen, denn auch Leinöle, Walnussöle und Sojaöle besitzen einen höheren Alpha-Linolensäuregehalt. 

Auch werden hormonabhängige Mamma-Karzinom-Raten in Zusammenhang mit Rapsölkonsum gebracht. Eine regelmäßige höhere ALA-Aufnahme verstärkt eine bestehende Insulinresistenz, verstärkt asthmatische Beschwerden und kann das Einnisten der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut verhindern.

Wenn regelmäßig mehr als 1-2 El Olivenöl/Rapsöl/Avocado/Gänsefett/Entenfett u. a. pro Person pro Tag gegessen werden, kann der damit erhöhte Ölsäurekonsum bei Disposition zu einer Steigerung der Atherogenität in den Gefäßen führen. Ölsäure ist eine einfach ungesättigte Fettsäure, diese wird europaweit in ausreichender Menge verzehrt. Dies gilt besonders für Olivenöljunkies! Bitte denken sie auch an Ihre Restaurant- und Kantinenbesuche/Fertiggerichte/Margarinen....

Die im Rapsöl enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe der Glucoinsolinate hemmen die Schilddrüsenfunktionalität.

Aufgepasst: bei einer Schilddrüsenunterfunktion/Hypothyreose, bei Einnahme von Thyroxin sollten keine Haferprodukte gegessen werden. Denn die im Hafer enthaltenen Beta-Glucane = Ballaststoffe hemmen die Thyroxinaufnahme mit mehr als 24 Stundennachwirkung! Auch das Nahrungsergänzungsmittel Kassava wirkt hier negativ aus.

Früher enthielt Rapsöl viel mehr Bitterstoffe und die ernährungsphysiologisch bedenkliche Erucasäure in großen Mengen. Die Erucasäure führte in Tierstudien eindeutig zu Kardiomyopathien. Rapsöl sollte deshalb nicht verzehrt werden, es diente als Lampenöl, Schmiermittel und als Grundstoff für die Seifenherstellung. Erst die Züchtung erucasäurearmer (0,1 bis 1,5%) Rapssorten, dem so genannten 0-Raps oder gar 00-Raps, machte den Einsatz in unserer Küche möglich.

Neuere Untersuchungen zeigen, dass die meisten Rapsöle noch immer bis zu 0,5 % Erucasäure (Grenzwert von 1977) enthalten.

Die Erucasäure wird in unserem Körper vom Oxidationssystem der Mitochondrien, den Energiezentren in den Zellen, schlechter abgebaut als andere Fettsäuren. Gerade bei Menschen mit einer mitochondrialen Dysfunktion zeigen sich diese Ausmaße. Erhalten diese eine linolsäurerreiche Kost, beispielweise Distelöl mit mehr als 70 % MUFS (= mehrfach ungesättigte Fettsäuren) oder Sonnenblumenöl kann sich diese Dysfunktion verbessern.

Linolsäurereich heißt in diesen Fällen > 50% der Gesamt-Fettsäuren/Tag in Form von Linolsäure einarbeiten, da diese Fettsäuren als einzige Fettsäure außerhalb der Zellen in Zytoplasma gehen können. So kann der menschliche Körper ausreichend Energie bei Multipler Sklerose/Mitochondrialer Dysfunktion/Myalgischer Enzephalomyelitis u.a. Erkrankungen bereit stellen. Aber dieser hohe Linolsäuregehalt ist nicht für alle Menschen zu empfehlen.

Anzumerken ist noch:
Auch kann beim Menschen nur maximal 1 % beim Mann, bei der Frau noch weniger Linolsäure in Arachidonsäure umgewandelt werden. Dieses Argument wird oft gegen die linolsäurehaltigen Öle verwendet!

Hier einige beispielhafte Öle mit Fettsäuregehalt:

Übersicht Öle

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